Dunkle Verführung – Tatort Eppendorf

Hamburg-Krimi

Warum wurden dem Opfer die Haare abgeschnitten? Die Kommissare stehen vor der Leiche eine Friseurin, die in ihrem eigenen Salon tot aufgefunden wurde. Der Tod einer älteren Frau im Keller eines Mietshauses scheint zunächst nichts mit der ersten Tat zu tun zu haben, bis im selben Haus eine weitere weibliche Leiche gefunden wird. Genau wie das Opfer im Friseursalon hatte auch sie lange schwarze Haare, die der Täter entfernt und mitgenommen hat.
Im Laufe der Ermittlungen gerät auch die Kommissarin Britta Papadopoulos in das Visier des Täters, denn vom Aussehen her passt sie genau in das Beuteschema des Täters. Die Lage spitzt sich dramatisch zu.

Excerpt:

Mit geübten Schnitten brachte die Friseurin Katja Braun die struppigen Haare ihres Kunden in Form. Der blonde Mann war kurz vor Feierabend in den Salon gestürmt und hatte gefleht, noch drangenommen zu werden.

Katja hatte eigentlich pünktlich schließen wollen, denn sie war mit ihrer besten Freundin Silke Freier zu einem Mädelsabend verabredet. Es war schon eine Tradition, dass sie sich donnerstags zum Essen und Quatschen trafen.

Katja Braun hatte auf die Uhr geschaut und kurz geseufzt. Es würde knapp werden mit der Verabredung, aber wenn sie sich sputete, dann könnte sie noch um 19.30 Uhr bei ihrer Freundin sein. Also hatte sie sich breitschlagen lassen und den Mann noch bedient.

»So, mein Herr, das wäre es dann.« Schwungvoll nahm sie den Frisierumhang hoch und schüttelte die Haare auf den Boden, um sie später wegzufegen.

Der Mann stand langsam auf und folgte der Frau zum Tresen.

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»Das macht dann 18 Euro 50«, verkündete die Friseurin und erwartete, dass ihr Kunde seine Geldbörse zückte, um sie zu bezahlen.

»Sie haben wunderschöne Haare«, erwiderte der, ohne Anstalten zu machen, der Aufforderung zum Bezahlen nachzukommen.

»Ja.« Katja Braun sah ihn an und war etwas irritiert.

»Können Sie mir nicht eine Strähne davon abschneiden?« Der Mann sah sie fasziniert aus plötzlich funkelnden Augen an. Sein Gesichtsausdruck hatte sich auf merkwürdige Art verändert, wirkte plötzlich beängstigend auf sie.

»Nein, warum sollte ich das tun?« Katja Braun wurde immer verwirrter. Was wollte der Kerl von ihr?

Der Mann griff über die Theke, um ihr Haar anzufassen.

»Was wollen Sie?«, antwortete sie gereizt.

»Deine Haare«, antwortete er versonnen. Sein Lächeln wirkte unheimlich.

»Bitte zahlen Sie. Ich muss gleich weg, habe noch einen Termin.« Sie trat einen Schritt zurück, um zu verhindern, dass er sie anfasste. Der Mann lächelte immer mehr und ging um den Tresen herum. Katja Braun wurde heiß und kalt. Sie fühlte sich in die Enge getrieben.

Der Blonde stand vor ihr, griff ihr an den Kopf, strich ihr über die Haare und sah sie wie entrückt an.

»Hallo! Lassen Sie das?« Sie versuchte, ihn wegzuschieben, doch plötzlich veränderte sich sein Gesichtsausdruck erneut, nun eher aggressiv. Er packte ihre Arme. Der Griff fühlte sich an wie ein Schraubstock. Sie versuchte, sich zu wehren, aber er umklammerte sie und hielt ihr den Mund zu, als sie versuchte zu schreien.

Katja Braun zappelte, bemühte sich, seinen Griff zu lockern, ihm zu entfliehen, aber es war unmöglich. Obwohl er schlank, beinahe dünn war, verfügte er über unglaubliche Kräfte. Sie hatte keine Chance.

Im nächsten Moment schleifte er sie zum Frisierstuhl, der von der Straße nicht einzusehen war, und griff sich eine Schere.

»Wenn du artig bist, passiert dir nichts«, zischte er.

Ihre Gedanken rasten. Was wollte er? Konnte sie sicher sein, dass er Wort hielt und ihr nichts geschehen würde, wenn sie stillhielt? Schon hatte er von ihren langen schwarzen Haaren die erste Strähne abgeschnitten.

Der Kerl ist verrückt, dachte sie. Im Spiegel konnte sie erkennen, wie immer mehr Haare zu Boden fielen. Der Mann atmete schwer, genoss den Anblick des Haufens sichtbar. Sein Schnaufen verstärkte sich mit jedem Büschel, das zu Boden fiel.

Der Friseurin liefen mittlerweile die Tränen herunter. Sie hoffte nur noch, dass es bald vorbei sein und der Mann den Salon verlassen würde.

Als er mit seinem Werk zufrieden war, schob er Katja Braun, auf deren Kopf nur noch kurze Stoppeln zu sehen waren, zur Seite, bückte sich, um seine Trophäe aufzuheben. Katja Braun sah ihn aus tränenfeuchten Augen an und blickte verzweifelt nach einem Ausweg. Während er immer noch sichtlich erregt seine Beute zusammensammelte, nutzte sie die Ablenkung, um zur Tür zu stürmen. Ein erster Schrei gelang ihr noch, dann war der Mann bei ihr, bevor sie die Tür öffnen konnte, und riss sie zu Boden.

»Du hast es verbockt, du blöde Kuh«, zischte er. Katja Braun wehrte sich heftig, aber vergebens.

Hätte ich ihn nur einfach gehen lassen, nachdem er hatte, was er wollte, ging ihr noch durch den Kopf, da spürte sie einen stechenden Schmerz, als sich die Schere in ihren Bauch bohrte. Sie bekam noch mit, dass die Schere herausgezogen wurde. Dass ihr Mörder ihr die Schere danach ins Herz stach, merkte sie schon nicht mehr.

Der Mann stand auf. Aus seiner Tasche holte er eine Plastiktüte heraus und füllte diese mit den abgeschnittenen Haaren der Toten, die Schere schob er in eine Tasche, die er hinter dem Tresen fand. Dann fegte er seine eigenen Haare zusammen und schob sie in das Loch im Boden, in das sie offenbar die abgeschnittenen Haare ihrer Kunden entsorgte.

Ohne sich die Frau noch einmal anzusehen, löschte er das Licht und verließ das Studio lautlos. Die Straße war menschenleer. Er blickte sich um, dann eilte er zur nahegelegenen Bushaltestelle. Der Gedanke an seine Beute hinterließ ein Kribbeln in seinem Bauch.

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Tödliche Eifersucht – Tatort Rathausmarkt

Hamburg-Krimi

Was als nette Hilfe für eine attraktive junge Frau beginnt, entwickelt sich für den jungen Kommissar Rainer Zufall zu einem echten Albtraum. Nachdem die Frau mit Stalking und einem direkten Annäherungsversuch scheitert, steht der Kommissar plötzlich als mutmaßlicher Vergewaltiger und kurz darauf sogar als Mörder da. Schließlich gerät er ins Fadenkreuz eines brutalen Mörders. Seine Kollegin unternimmt alles, um ihm zu helfen, und gerät dabei selbst in tödliche Gefahr.
Der dritte Fall lässt Kommissar Rainer Zufall daran zweifeln, ob er als Kommissar bei der Kriminalpolizei eine Zukunft hat.

Excerpt:

Prolog

Die junge Frau kam mit Kommissarin Britta Papadopoulos im Schlepptau völlig außer Atem ins Büro der Kommissare gestürmt. Erstaunt blickte Rainer Zufall auf, als die Tür aufgerissen wurde und die Frau sofort aufgeregt loslegte.

»Ich möchte Anzeige erstatten. Da bin ich hier richtig, oder? Sie sind doch von der Kriminalpolizei? Ist das hier die richtige Stelle?«. Sie war vor Aufregung völlig außer Atem.

Rainer Zufall musterte die Frau. Er schätzte sie auf vielleicht Mitte bis Ende zwanzig. Sie hatte brünette Haare, eine schlanke Figur und eine große Oberweite, die durch ein tief ausgeschnittenes T-Shirt nur leidlich bedeckt wurde. Am auffälligsten an ihr aber waren die Augen. Zum einen hatten sie ein tiefes Blau, zum anderen wurde ihre linke Gesichtshälfte von einem Veilchen dominiert. Sie setzte sich unaufgefordert vor Rainers Schreibtisch.

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»Nun mal langsam, junge Dame«, erwiderte Britta, die Rainer hinter dem Rücken der Frau einen entnervten Blick zuwarf und erklärend hinzufügte: »Ich habe sie zufällig unten beim Empfang aufgelesen und gleich mit hochgebracht, weil sie so aufgeregt war. Was ist passiert und wen wollen Sie anzeigen?«

Die junge Frau blickte von Rainer zu Britta, dann wieder zu Rainer.

»Meinen Ex-Freund, diesen brutalen Kerl.«

»War er das?«, fragte Rainer und deutete auf das Veilchen.

Die Augen der Brünetten blitzten kurz auf, als Rainer sie angesprochen hatte. Dann nickte sie.

»Ja, das war der Kerl.«

»Ist das zum ersten Mal passiert?«, fragte er sanft.

Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das erste Mal war vor drei Wochen.« Tränen traten ihr in die Augen. »Und ich habe noch gedacht, dass das ein einmaliger Ausrutscher gewesen wäre.«

»Und warum hat er sie geschlagen?«, hakte Britta nach.

»Klaus ist tierisch eifersüchtig. Ohne Grund«, fügte sie hinzu und probierte ein Lächeln in Rainers Richtung.

»Aber damals haben Sie ihn nicht angezeigt?«

Wieder schüttelte sie den Kopf.

»Warum nicht?« Brittas Ton war eine Spur schärfer geworden. Rainer spürte, dass ihr die Frau aus irgendeinem Grund nicht besonders sympathisch war.

»Er hat sich sofort entschuldigt und gesagt, dass ihm die Hand ausgerutscht wäre.«

»Aha«, sagte Rainer. »Und trotzdem hat er sie jetzt wieder geschlagen?«

Sie nickte.

»Okay, und daher möchten Sie ihn anzeigen?«, fragte Britta.

Wieder ein Nicken.

»Und Ihnen ist es ernst damit, ja?«

»Auf jeden Fall«, antwortete sie bestimmt und lächelte Rainer an. »Das lass ich mir nicht noch einmal bieten.«

»Das ist zwar eigentlich nicht unsere Aufgabe, aber gut, dann brauchen wir ein paar Informationen. Zunächst Ihren Namen und Ihr Alter.«

»Sophie, Sophie Albers«, begann sie und lächelte Rainer an. »Ich bin 28 Jahre alt.« Ihre Stimme war beinahe gehaucht.

»Okay, wie heißt Ihr Freund?«

»Ex-Freund«, betonte sie in Rainers Richtung.

»Okay, wie heißt Ihr Ex-Freund?« Britta betonte das Ex noch einmal besonders.

»Klaus Bartels.«

Die beiden Kommissare nahmen die Anzeige auf.

»So, das wär`s«, beschloss Britta die Befragung.

»Und was passiert jetzt?«, fragte Sophie leicht irritiert und blickte Rainer hilfesuchend an.

»Wir werden Ihren Freund …«.

»Ex-Freund«, unterbrach sie die junge Frau noch einmal.

»Also gut. Wir werden Ihren Ex-Freund vorladen und ihn mit den Vorwürfen konfrontieren.«

»Aber«, stotterte Sophie. »Aber was ist, wenn er mir jetzt auflauert? Kann ich nicht so etwas wie Polizeischutz bekommen?«

Britta schüttelte den Kopf. »Es besteht ja keine Gefahr für Ihr Leben.«

»Aber, aber ich habe Angst.« Panik schwang in ihrer Stimme mit. »Was ist, wenn er mir zuhause auflauert?«

»Hat er denn einen Wohnungsschlüssel?«

»Das nicht, aber wenn er vor meiner Tür steht, wenn ich nach Hause komme?«

»Dann verständigen Sie die Polizei.« Britta wandte sich ab, um ihr zu zeigen, dass das Gespräch für sie beendet war.

»Können Sie mich vielleicht nach Hause bringen? Dann würde ich mich sicherer fühlen.« Sie warf Rainer einen flehenden Blick zu und zwinkerte dann mit den Augen.

Eigentlich fiel das nun wirklich nicht in Rainers Aufgabengebiet, aber der verzweifelte Blick der jungen Frau bewegte ihn.

»Das kann ein Kollege von uns übernehmen, Frau Albers.«

»Können nicht vielleicht Sie …?« Die Frau sah ihn bittend an, sodass Rainer weich wurde.

»Okay«, seufzte er, »kann ich ausnahmsweise machen, aber mehr kann ich nicht für Sie tun.«

Britta warf ihm einen genervten Blick zu, den er versuchte zu ignorieren.

Sophie atmete dankbar auf. »Vielen Dank, Herr Kommissar.«

Sie fuhren zur Wohnung der jungen Frau im Hamburger Stadtteil Mitte in der Nähe des Rathauses. Rainer hielt direkt vor der Haustür und machte Anstalten, sich zu verabschieden.

»Können Sie vielleicht noch mit hineinkommen und sicherstellen, dass er nicht vor der Tür lauert?«, fragte Sophie und legte eine Hand auf seinen Arm. Rainer blickte sich genervt um und fuhr weiter, um einen Parkplatz zu suchen, was in der Gegend nicht so einfach war. Neben ihm seufzte die junge Frau und ein Lächeln überzog ihr Gesicht.

Nachdem er einen Parkplatz gefunden hatte, stiegen sie aus und betraten das Haus. Der Hausflur war leer. Als sie im zweiten Stock angekommen waren, suchte Sophie nach ihrem Schlüssel. Bevor sie öffnete, drehte sie sich zu Rainer um und fragte ihn: »Darf ich Ihnen noch etwas anbieten? Als kleine Entschädigung für Ihre Mühe?«

Rainer schüttelte den Kopf. »Nein, vielen Dank. Ich muss wirklich wieder zurück. Da wartet noch jede Menge Arbeit auf mich und hier scheint ja alles in Ordnung zu sein.«

Man sah der Frau die Enttäuschung an. »Schade. Aber wenn ich noch mal Hilfe brauche, kann ich Sie dann anrufen?« Sie schenkte wieder ihm einen hilflosen Blick.

»Wir werden Ihre Anzeige an die zuständigen Kollegen übergeben, die sich bei Ihnen melden werden. Bis dahin können Sie im Notfall bei mir anrufen.« Er reichte ihr eine Visitenkarte. »Aber bitte nur im Notfall«, fügte er hinzu.

»Vielen Dank. Nun fühle ich mich schon viel besser.«

»Und kühlen Sie Ihr Veilchen«, warf er ihr noch zu, bevor er sich auf den Weg machte. Sophie Albers lächelte.

Als sie die Tür geöffnet und wieder hinter sich geschlossen hatte, blickte sie versonnen auf die Visitenkarte in ihrer Hand. Gab es Liebe auf den ersten Blick? Ab heute war sie überzeugt: Ja! Dieser gutaussehende Kommissar hatte es ihr angetan. Und der Begriff "Notfall" ließ sich doch sehr weit dehnen. Sie war entschlossen, bei ihm aufs Ganze zu gehen.

Sophie Albers griff zu ihrem Smartphone und schrieb mehrere SMS. Die Kerle konnten ihr ab jetzt gestohlen bleiben.

Rainer war mit seinen Gedanken schon wieder bei ihrem gerade abgeschlossenen Fall, als er sich auf den Weg zurück ins Präsidium machte. Die Sache mit dem selbsternannten Rächer, der Selbstjustiz geübt und mehrere Jugendliche misshandelt und schließlich sogar Menschen ermordet hatte, beschäftigte ihn immer noch. Er ahnte nicht, dass sein eigener Albtraum gerade seinen Anfang genommen hatte.

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Brutale Verzweiflung – Tatort U-Bahn

Hamburg-Krimi

Junge Männer werden überfallen, brutal misshandelt und ein Z wird in ihre Stirn geritzt. Welches Motiv hat der Täter? Ist es ein allgemeiner Hass auf junge Männer oder doch ein persönlicher Racheakt? Aber Rache wofür? Warum schweigen die Opfer über die näheren Umstände der Taten?

Der Täter wütet immer verzweifelter und wird von Mal zu Mal brutaler.  Wird es bald Tote geben? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, und erst ganz spät finden die Kommissare heraus, wer das eigentliche Ziel des Täters ist.

Excerpt:

Der Mann im dunklen Anzug blickte von seiner Zeitung auf und sah zu den Halbstarken hinüber, die andere Fahrgäste in der Bahn belästigten. Dieses Mal war es ein junges Mädchen, auf das es die beiden Rüpel abgesehen hatten.

»Nun hab dich doch nicht so, du willst es doch auch«, hörte er den einen der beiden sagen. Der junge Mann war höchstens zwanzig Jahre alt und hatte einen fast kahl rasierten Schädel. Er war zwar muskulös, aber nicht gerade ein Kraftprotz. Doch zusammen mit seinem etwa gleichaltrigen Freund fühlte er sich anscheinend stark.

Der Freund, der ebenfalls nicht besonders kräftig wirkte und im Gegensatz zu seinem Kumpel lange Haare trug, griff zwar nicht selbst ein, aber ermunterte den anderen, das Mädchen zu küssen, und feuerte ihn an, als dieser die junge Frau weiter bedrängte.

Das Mädchen versuchte vergeblich, sich zu wehren, doch der mit den kurzen Haaren küsste die sich heftig wehrende Frau und griff ihr in den Ausschnitt.

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Der Mann im dunklen Anzug blickte sich um. Alle anderen Fahrgäste schauten betreten weg. Von denen war offenbar kein Eingreifen zu erwarten. Er überlegte, ob er selbst tätig werden sollte, fühlte sich den Beiden aber körperlich unterlegen und ließ es lieber bleiben. Doch er spürte wie sein Jagdfieber erwachte.

Als die Bahn an der nächsten Station, Lattenkamp, anhielt und die beiden Halbstarken ausstiegen, knüllte der Mann seine Zeitung zusammen und ging ebenfalls auf den Ausstieg zu. Die junge Frau saß weinend auf ihrem Sitz und blickte den beiden jungen Männern voller Verzweiflung nach. Enttäuscht blickte sie auf die anderen Fahrgäste. Keiner war ihr zur Hilfe gekommen.

Sie war ein hübsches Mädchen mit langen, blonden Haaren und einem sinnlichen Mund. Die junge Frau trug einen knappen, sehr knappen Rock, den diese Kerle anscheinend als Einladung zur sexuellen Belästigung interpretiert hatten. So gut es trotz der abgerissenen Knöpfe ging knöpfte sie ihre Bluse zu. Ihr kurzer Rock war hochgeschoben, sodass man ihren Slip sehen konnte. Der Mann mit dem schwarzen Anzug warf ihr noch kurz einen mitfühlenden Blick zu und beeilte sich, den Kerlen zu folgen.

Die beiden Rüpel gingen zum Ausgang. Auf der Straße trennten sich ihre Wege. Der Mann im dunklen Anzug lächelte. So etwas hatte er gehofft.

Er folgte dem jungen Kerl mit dem kahl rasierten Schädel. Der schien es nicht eilig zu haben, schlenderte scheinbar ziellos durch die Alsterdorfer Straße, breitbeinig und offensichtlich bester Laune.

Als er an einem dunklen Hauseingang vorbeikam, war der Mann im dunklen Anzug plötzlich hinter ihm, zog einen Schlagring heraus und streckte den Rüpel mit einem gezielten Schlag zu Boden. Er schleifte den jungen Mann in ein nahegelegenes Gebüsch und blickte sich um. Anscheinend hatte niemand den Vorfall bemerkt. Er zog dem bewusstlosen Mann Pullover und T-Shirt aus und fesselte ihn. Danach entledigte er ihn auch seiner Jeans, Unterwäsche und Strümpfe und stopfte ihm die Strümpfe in den Mund.

Anschließend rieb er den immer noch leblos Daliegenden mit Erde ein und ritzte ihm mit einem Messer ein großes Z auf die Stirn. Als letztes trat er dem Opfer mehrmals kräftig zwischen die Beine und betrachtete zufrieden sein Werk. Danach stand er auf, raffte die Kleidung des jungen Mannes zusammen, blickte sich noch einmal um und machte sich eilig davon.

Kurz bevor er die Station Alsterdorf erreichte, warf er das Bündel in einen Müll-Container. Zufrieden lächelnd stieg er anschließend in die U-Bahn, um nach Hause zu fahren. Sein Werk für heute war erledigt.

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Attraktive Mörderin – Tatort Landungsbrücken

Hamburg-Krimi

Der erste Fall für den Hamburger Kommissar Rainer Zufall ist jetzt verfügbar für Kindle und Kindle unlimited.

Die Ermordung des Leiters des LKA gibt den Kriminalkommissaren Karl Steiner und seinem jungen Kollegen Rainer Zufall Rätsel auf. Die Tat wirkt wie eine Hinrichtung. Schnell gerät die junge und attraktive Witwe des LKA-Leiters in Verdacht, denn sie profitiert vom Tod ihres deutlich älteren Mannes. Rainer Zufall verliebt sich in die hübsche Frau und gerät in Gewissenskonflikte. Obwohl sich die Verdachtsmomente gegen sie immer mehr erhärten, will er nicht an ihre Schuld glauben. Gegen alle Widerstände kämpft er für sie und riskiert alles. Ist sie eine eiskalte Mörderin und zieht ihn mit ins Verderben?

Excerpt:

Er dachte nicht eine Minute daran, dass er in Gefahr schweben könnte. Nach seinem geheimen Treffen war er zurück zu seinem Auto gegangen. Müde, aber zufrieden lächelnd kramte Peter Wilhelm in seiner Jackentasche nach seinem Autoschlüssel.

Das Treffen mit seinem Informanten an den Hamburger Landungsbrücken war überaus erfolgreich verlaufen. In seinem Kampf gegen die Bande, die mehr und mehr Einfluss in der Stadt gewann, hatte er heute einen entscheidenden Durchbruch erzielt, dachte er zumindest.

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In der Ferne hörte er die Wellen rauschen. Der Hamburger Hafen war auch um diese späte Uhrzeit nicht still. Am Parkplatz in der Straße Kehrwieder drehte er sich um und besah sich noch einmal das alte Gebäude, in dem der Hamburg Dungeon und das Miniaturwunderland untergebracht waren. Tagsüber war hier reichlich Betrieb, aber so spät am Abend wurde es doch langsam ruhiger. Er kramte in seiner Tasche und sein Blick fiel in der Ferne auf die Kirche St. Katharinen, die zwischen den Häusern hindurchlugte. Die U-Bahn rumpelte zum Bahnhof Baumwall. Der Verlauf der U-Bahn schlängelte sich parallel zu Kehrwieder vom Rödingsmarkt bis zum Baumwall. Gedankenverloren verfolgten seine Augen die Fahrt der U-Bahnlinie 3. Ansonsten war nicht mehr viel Verkehr. Morgen würde er einen entscheidenden Schritt weiterkommen, ging es ihm durch den Kopf. Er suchte seine Taschen durch und bekam endlich den Schlüssel zu fassen. Er zog ihn aus der Tasche und wollte ihn gerade ins Schlüsselloch seines Wagens stecken, als er plötzlich etwas Hartes im Rücken spürte. Peter Wilhelm erstarrte in der Bewegung.

»Was wollen Sie?«, presste er hervor. Der Druck in seinem Rücken verstärkte sich.

»Maul halten und umdrehen«, befahl die Stimme.

Peter Wilhelm drehte sich zögernd um und spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach. Der Mann, der vor ihm stand, kam ihm bekannt vor. Fieberhaft überlegte er, wo er diesen schon mal gesehen hatte. Doch das Gefühl, dass sein letztes Stündchen möglicherweise geschlagen hatte, verhinderte klares Denken.

»Sie wollen mich doch nicht hier in aller Öffentlichkeit erschießen?« In ihm keimte Hoffnung auf, bis er den Schalldämpfer bemerkte, der auf ihn gerichtet war.

»Genau das«, erwiderte sein Gegenüber und lächelte. Der Mann drückte die Waffe auf die Brust seines Opfers. Ein fieses Grinsen durchzog sein Gesicht.

»Schöne Grüße von …«, setzte er hinzu, ohne den Satz zu beenden.

In dem Moment, als er abdrückte, zeichnete sich Wiedererkennen auf dem Gesicht von Peter Wilhelm ab. Es gab ein kurzes Plop, bevor Wilhelm langsam in sich zusammensackte. Sein Mörder beugte sich über ihn, legte die Waffe an der Stirn des Toten an und drückte noch einmal ab.

»Sicher ist sicher«, flüsterte der Mörder. Anschließend schraubte er den Schalldämpfer von der Waffe, ließ beides in einer Kühltasche verschwinden und schlenderte langsam zu seinem Wagen. Ein Pärchen kam ihm eng umschlungen entgegen, war aber zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um ihn auch nur wahrzunehmen. Auch aus den umliegenden Gebäuden hatte ihn anscheinend niemand beobachtet. Zufrieden stieg er in seinen Wagen, ließ den Motor an und fuhr in Richtung Niederbaumbrücke.

15 Minuten später hielt der Mann mit seinem Wagen am Dammtorbahnhof an. Um diese Zeit war hier nicht mehr viel los. Selbst die sich in der Nähe liegende Shell-Tankstelle war menschenleer. Um diese Zeit fuhren kaum Autos. Lediglich eine S-Bahn erzeugte ein wenig Leben. Der Killer zog sein Handy aus der Tasche, schaltete es ein und wählte eine Nummer. Nach dem zweiten Klingeln meldete sich sein Gesprächspartner.

»Vollzug!«, war das Einzige, was der Mörder ins Telefon sprach. Ein zufriedenes »Jepp« kam aus der Leitung. Der Killer beendete den Anruf, nahm den Akku aus dem Telefon, zog die Speicherkarte heraus, stieg aus, legte Handy und Akku vor seinen Vorderreifen auf die Straße und fuhr los.

Zufrieden verließ er die Stadt in Richtung Norden. An der Anschlussstelle Stellingen fuhr er auf die ebenfalls leere Autobahn A7. Sein Lohn war zum Greifen nah. An der Raststätte Holmmoor wartete die Restzahlung auf ihn.

Zeit, sich aus dem Geschäft zurückzuziehen, dachte er und trat aufs Gaspedal, als er die Ausfahrt Schnelsen passierte. Mit dem Geld kann ich ab jetzt sorgenfrei leben.

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Mord auf Seite 59

Book Cover: Mord auf Seite 59

Während Sebastian früh am Morgen an einem See sitzt und an seinem neuen Roman arbeitet, beobachtet er einen Mord. Als er diesen bei der Polizei anzeigt, glaubt man ihm nicht, denn es ist keine Leiche zu finden.
Er wird unsicher, ob er sich die Tat nur eingebildet hat, doch dann wird er plötzlich von den mutmaßlichen Tätern bedroht. Er flieht, aber die Auftragskiller sind ihm dicht auf den Fersen.
Nachdem die Leiche wieder aufgetaucht ist, schaltet sich endlich die Polizei ein und ein Wettlauf mit den Killern beginnt. Am Ferienort des Zeugen geschieht eine Tragödie, aber damit ist der Fall noch lange nicht zu Ende, denn der Feind ist mächtig.

Excerpt:

Prolog – Freitag, 6.30 Uhr

 

Das Wetter war herrlich. Sebastian Holzmann hatte sich mit seinem Laptop auf eine Bank an den See gesetzt und genoss die leichte Brise und die warmen Temperaturen. Es war bedeckt, sodass der Text auf dem Bildschirm gut zu erkennen war. An diesem Morgen war er früh mit einer interessanten Idee für sein neues Buch aufgewacht und hatte kaum erwarten können, diese umzusetzen. Aber nach einer halben Stunde war sein Schreibfluss ins Stocken geraten. Deshalb war er losgefahren und hatte sich an den See gesetzt. Wie erhofft, löste sich die Blockade in der Natur schnell.

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Nun saß er hier, tippte das nächste Kapitel und nahm seine Umgebung kaum wahr. Der See war ruhig. Um diese Zeit war auch noch nichts los, sodass er tief in seine Arbeit versunken war. Es floss. Fertig! Das nächste Kapitel war vollendet, und Sebastian war zufrieden. Seite 59, es ging wirklich gut voran. Jetzt konnte er sich eine kleine Verschnaufpause gönnen. Er speicherte den Text ab, klappte seinen Laptop zu und ließ seinen Blick über den kleinen See schweifen. Die Umgebung war um diese Zeit menschenleer, beinahe menschenleer. Auf der gegenüberliegenden Seite des Sees erkannte er drei Personen, die, wie es aussah, miteinander stritten. Zwei der Männer schienen den dritten zu bedrängen. Ein Rothaariger mit Schnauzbart war Sebastian zugewandt und gestikulierte wild. So konnte Sebastian sehen, dass sein Arm tätowiert war. Der zweite Mann war sehr groß, kräftig gebaut und hatte kurze schwarze Haare. Der Dritte wurde durch den kräftig gebauten Mann weitestgehend verdeckt. Wie unschwer zu erkennen war, eskalierte der Streit gerade. Nur ganz schwach drangen die Stimmen über den See, sodass Sebastian nicht verstehen konnte, was gesprochen wurde.

Er war gerade im Begriff, seinen Laptop wieder aufzuklappen, da ihm eine Idee für die Fortsetzung seiner Geschichte gekommen war, als der dritte Mann zusammenzuckte. Falls sich Sebastian nicht irrte, hatte der Schwarzhaarige ihn gerade mit einem Messer attackiert. Der Angegriffene brach schreiend zusammen.

Sebastian öffnete den Mund, konnte einen Aufschrei aber gerade noch unterdrücken. Panisch sprang er auf, packte seinen Laptop und stürmte davon. Im Augenwinkel bemerkte er noch, dass einer der Männer auf ihn zeigte. Mit zitternden Knien lief er zu seinem Auto, riss die Tür auf, startete den Motor und fuhr los. Dumm, dass er sein Smartphone zuhause liegengelassen hatte, sonst hätte er die Polizei sofort verständigen können. So aber musste er sich beeilen, zur nächsten Dienststelle zu fahren.

Zumindest konnte er feststellen, dass ihm die Männer nicht gefolgt waren. Ärgerlicherweise rollte inzwischen der Berufsverkehr bereits, sodass er nur langsam vorankam.

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COPD – Mein positives Leben …

30 Jahre Erfahrung mit dem Lungenemphysem

Book Cover: COPD – Mein positives Leben ...

Die Aussichten sind erschütternd, wenn man die Diagnose erhält: COPD mit Lungenemphysem.

Der Autor beschreibt das Auf und Ab, das er selbst mit dieser Krankheit erlebt hat, und gibt einen Einblick in die Auswirkungen der Krankheit, aber er stellt auch vor, was er selbst getan hat, um ein Leben führen zu können, das er selbst mit COPD genießen kann.

Zwar ist COPD nicht heilbar, aber man kann selbst viel dafür tun, dass man nicht daran zerbricht. Dem Autor geht es nach 30 Jahren mit der Erkrankung so gut wie schon lange nicht mehr.

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COPD mit Lungenemphysem. Das war die Diagnose, die ich erhielt, als ich gerade 30 Jahre alt war. Ich konnte mir darunter nichts vorstellen und musste mich erst einmal informieren. Was ich darüber erfuhr, erschütterte mich zutiefst.

COPD steht für "chronic obstructive pulmonary disease", was übersetzt so viel heißt wie „chronisch obstruktive Lungenerkrankung“. Hierzu gehören Erkrankungen wie das Lungenemphysem, die sogenannte Blählunge, oder die chronische Bronchitis. Das Erschütternde für mich war die Erkenntnis: Diese Krankheit ist nicht heilbar, die Lunge ist in Teilen irreparabel zerstört.

Das hieß für mich also, dass es nicht besser werden würde. Mir wurde mitgeteilt, dass Medikamente nur helfen könnten, die Verschlechterung meines Gesundheitszustands zu verlangsamen. Richtig gesund würde ich nie wieder werden.

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Ich lernte im Folgenden Begriffe wie den sogenannten AHA-Effekt kennen. Das bedeutet, dass die Hauptsymptome Auswurf, Husten und Atemnot sind. Im Anfangsstadium träten die Beschwerden nur bei Belastung auf, später auch im Ruhezustand. Da ich mehr Atemarbeit würde leisten müssen als vor meiner Erkrankung, wäre auch mit einem Gewichtsverlust zu rechnen. Zum damaligen Zeitpunkt war ich ohnehin recht dünn.

Diese katastrophalen Aussichten musste ich erst einmal verarbeiten. Wie und wie lange überhaupt würde ich mit dieser Krankheit leben können, fragte ich mich.

Dass ich die Diagnose bekam, ist jetzt 30 Jahre her, und in diesem Buch möchte ich einen Einblick geben, wie es mir gelungen ist, mit COPD incl. einem Lungenemphysem zu leben, ohne daran zu zerbrechen. Sicher sind der Grad der Erkrankung und ihre Auswirkungen bei jedem anders. Ich kann nur von meinen Erfahrungen und von meinem Umgang mit der Krankheit berichten. Der Weg war ein Auf und Ab. Das wird in den folgenden Kapiteln deutlich werden. Doch eins möchte ich gleich vorweg sagen: Das Leben ist dennoch lebenswert. Ich musste nur lernen, richtig mit der Krankheit umzugehen.

Ich werde in diesem Buch diverse Fachbegriffe verwenden, die auch im Glossar noch einmal erläutert werden.

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TSB – Der Currywurstmord

Book Cover: TSB - Der Currywurstmord

An einem Samstag im September findet das jährliche Treffen der Thrillerspoilerbande (TSB), einer Facebook-Gruppe von Buchliebhabern, statt. Was entspannt und fröhlich beginnt, entwickelt sich urplötzlich zur Tragödie. Eine der Teilnehmerinnen stirbt nach dem Genuss einer XXL Currywurst. Der Autor, der ebenfalls an diesem Treffen teilnimmt, ruft seine Protagonisten, Kommissar Z und dessen Kollegin, zu Hilfe. Gemeinsam machen sie sich daran, den Fall zu lösen. Schnell kristallisieren sich Verdächtige heraus, doch das Motiv bleibt lange unklar. Erst nach vielen Gesprächen bringen die Ermittler Licht ins Dunkel.

Excerpt:

Prolog

Sie freuten sich bereits monatelang auf dieses Treffen. Über eine Facebook-Gruppe hatten sie sich gefunden und ihre Leidenschaft für Bücher geteilt.

Die einen waren Autoren, solche Menschen, die sich die furchtbarsten Geschichten ausdachten, mit Mord und Totschlag, die einen etwas zurückhaltender, andere blutrünstig mit allen Schattenseiten menschlicher Abgründe.

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Dann gab es da die Blogger, Frauen und Männer, die ihre Zeit damit zubrachten, Bücher, die ihnen zugeschickt wurden, zu lesen, um danach ihr Urteil darüber zu fällen, himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt oder irgendetwas dazwischen. Jeder Autor sah dem Urteil des Bloggers oder der Bloggerin mit Bangen und gemischten Gefühlen entgegen und sah hinterher Sterne: Ein Stern = Katastrophe, völliger Verriss. Zwei Sterne = Nicht ganz schlecht, aber kann man besser machen. Drei Sterne = netter Versuch, aber du musst noch üben. Vier Sterne = Schon gut, aber mit Luft nach oben. Fünf Sterne = Super Buch, Party, Yeah, du hast es geschafft.

Und dann gab es da noch die Leser, die Menschen, die Berge von Büchern oder gigaweise ebooks anhäuften, bei Wind und Wetter, bei Sonne und Regen, morgens, mittags und abends Lesestoff bewältigten und an keiner Buchhandlung vorbeikamen, ohne nicht mindestens fünf neue Bücher rauszuschleppen.

Diese Truppe fand sich also an einem schönen und heißen Samstag im September in einem Restaurant in Hamburg wieder. Dieses Restaurant hieß bezeichnenderweise "August", was im Vorfeld bei einigen zu leichter Verwirrung führte. Die beiden Initiatoren des Treffens, Simone und Peter, Decknamen, wie sich später herausstellte, waren schon vorher angereist und hatten bereits die Speisekarte durchprobiert. Ich sage nur: XXL Currywurst!

Und dann war es so weit. Um 16 Uhr sollte Treffpunkt im "August" sein. Einige Mitglieder der Gruppe hatten nachmittags noch eine Hafenrundfahrt unternommen, sodass die Teilnehmer erst nach und nach eintröpfelten, jedes Mal freudig begrüßt von den bereits Eingetroffenen. Auch ich war bereits kurz vor 16 Uhr angekommen, begrüßte die Neuankömmlinge, von denen ich bis dahin fast niemanden kannte.

Ich blickte den kommenden Stunden mit Freude entgegen. Wie hätte ich auch ahnen sollen, welche Tragödie uns an diesem Tag in Atem halten sollte. Die berühmte XXL Currywurst würde dabei die Hauptrolle spielen.

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Sagenhaft böse

teilweise tödlich - Band 5

Book Cover: Sagenhaft böse

Erinnern Sie sich noch an die Helden und starken Frauen der alten Sagen? Sie prägten unser Gefühl für Gut und Böse und halfen uns das Unfassbare zu verstehen. Die Gestalten aus der nebulösen Vergangenheit können auch heute noch zur Aufklärung eines Verbrechens beitragen oder vor zukünftigem Unheil warnen. Hauptsache, sie geraten nicht in Vergessenheit und wir nutzen ihr Wissen.
Denn was treibt die ’Weiße Frau’ auf den Bahnübergang in Wittenberg? Während ihre Kollegin in Ostfriesland auftaucht …
Lehnen Sie sich zurück und genießen Sie unsere 20 neuen Kriminalfälle, die zwar – wie gewohnt – böse sind, aber nicht immer tödlich enden.

Excerpt:

Rache für Klaus Störtebeker

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Mit einem gezielten Hieb trennte er den Kopf vom Körper und steckte Rumpf und Kopf in seine große Tasche. Die Terrassentür ließ sich leicht aufhebeln. Der Mann mit der Augenklappe grinste, als er die Tür aufschob und das vollgestopfte Wohnzimmer betrat. Im Haus stank es förmlich nach Reichtum. Er hatte beobachtet, wie sie die Wohnung verlassen hatten, um irgendwohin zu fahren. Er hoffte nur, dass sie sich und ihm Zeit lassen würden.Lautlos stieg er die Treppe hoch, wo sich nach seiner Vermutung Schlafzimmer und Arbeitszimmer des reichen Paares befanden. Richtig, da war das Schlafzimmer. Er konnte sein Glück kaum fassen. Die Dame des Hauses hatte anscheinend diverse Schmuckstücke ausprobiert, bevor sie sich entschieden hatte. Zum Wegräumen war keine Zeit mehr geblieben. Da würde er der Dame helfen.
Im Arbeitszimmer des Gatten hatte er bereits nach wenigen Sekunden die Schubladen aufgebrochen. In einer davon entdeckte er ein Bündel Geldscheine. Lächelnd steckte er es auch ein. Ohne große Eile ging er hinunter, öffnete seine Tasche und hinterließ seinen Gruß: Eine Piratenpuppe mit abgeschlagenem Kopf und einen kleinen Zettel mit der Aufschrift »Schönen Gruß, Rache für Klaus Störtebeker«.

* * *

»Unser Freund hat wieder zugeschlagen.« Kommissarin Cornelia Schubert knallte den Bericht ihrem Kollegen Hans Weller auf den Tisch.
Der Kommissar blickte von seinem Bildschirm hoch. »Unser Pirat?«
Sie nickte. »Ganz genau: der neue Klaus Störtebeker.«
»Das war jetzt seine achte Tat?«
»Seine neunte, genau genommen. Der Kerl tanzt uns auf der Nase rum. Er hinterlässt keine Spuren, nur sein geköpftes Piratenpüppchen und einen Hinweis auf Klaus Störtebeker.«
»Und man weiß nicht, woher er diese Puppen bekommt?! Dass er nicht langsam genug hat. Da ist einiges zusammengekommen. Wofür braucht er so viel Geld?«
Cornelia Schubert schüttelte erst den Kopf und nickte dann. »Nein und Ja.« Sie trank einen Schluck ihrer Apfelschorle. »Nein, woher er diese Puppen hat, haben wir noch nicht herausbekommen. Wir suchen intensiv weiter. Aber das Geld scheint er nicht alles für sich zu behalten. Gerade hat sich eine Hartz4-Empfängerin gemeldet, dass sie in ihrem Briefkasten einen Umschlag mit 1.000 Euro gefunden hat. Und einen Gruß von K.S.«
»Klaus Störtebeker!« Er sah seine Kollegin erstaunt an. »Der beklaut reiche Leute, um es an Bedürftige zu verteilen?!«
»So sieht es aus. Und das ergibt für mich die Fragen: Woher weiß er, wer wann zuhause ist? Und viel wichtiger: Woher weiß er, wer Hartz4-Empfänger ist?«
»Gute Frage: Der Mann muss recht gut informiert sein oder gut beobachten können. Wissen wir noch von mehr Leuten, denen er etwas hat zukommen lassen?«
»Bisher nicht. Die meisten werden sich nicht melden, wenn er ihnen etwas gibt. Und sie werden hoffen, dass wir ihn nicht so schnell schnappen.«
»Vielleicht klappern wir mal ein paar Obdachlosentreffs ab. Möglicherweise war er da ja auch schon.«
»Du kannst richtig gute Ideen haben«, sagte sie lachend. Weller boxte sie in die Seite.
»Ganz schön frech, junge Frau.« Sie nahmen sich ihre Jacken und machten sich auf den Weg.

...

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Alterserscheinungen

Eine kurzweilige Wegbeschreibung

Book Cover: Alterserscheinungen

Alt werden ist wie Weihnachten. Es schleicht sich lange Zeit unbemerkt an und plötzlich ist es da. Man denkt: Jetzt schon? So geht es dem Autor eines Tages als er merkt, dass er nicht mehr zur jungen Generation gehört und der (Un-)ruhestand in greifbare Nähe rückt. Er nimmt den Leser auf unterhaltsame Weise mit auf die Reise und scheut dabei auch nicht vor Selbstironie zurück. Mit einem Augenzwinkern beleuchtet er die täglichen Erlebnisse und behandelt dabei auch Themen, über die man lieber nicht spricht. Oder wann haben Sie das letzte Mal über schwache Blasen und Stuhlgang diskutiert?

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Cremen für Anfänger

Alt werden ist wie Weihnachten. Es schleicht sich lange Zeit unbemerkt an und plötzlich ist es da. Man denkt: Jetzt schon? So ging es mir eines Tages als ich bei einer Onlineumfrage mitmachte und mein Alter eingeben sollte. Das war kurz nach meinem 50. Geburtstag. Zehn Jahre zuvor hatte ich meinen 40. groß gefeiert, um zu beweisen, dass mir mein Alter nichts ausmachte. Den 50. hatte ich wegen einer angeblichen Midlife-Crisis, die mir unterstellt wurde, nicht gefeiert. Ich war mir sicher, keine Midlife-Crisis zu haben, denn das fühlte sich anders an. Aber das will ich hier gar nicht weiter ausbreiten.
Doch mit nunmehr 50 Jahren hatte ich zum ersten Mal das Gefühl: Nun ist der Zenit überschritten, mehr als die Hälfte ist vorbei. »Alle wollen alt werden, aber keiner will alt sein.« Diesen Spruch hatte ich irgendwo mal gelesen und fand ihn einfach nur blöd. Aber plötzlich merkte ich: So ganz dumm ist das nicht.

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Ich stellte mich vor den Spiegel und betrachtete mich eingehend. Waren das da alles graue Haare oder war ich eher aschblond? Schon immer aschblond gewesen? Waren diese Falten auf der Stirn wirklich so tief oder verzerrte der Spiegel? Und warum war die Haut an den Unterarmen so faltig? Hatte ich abgenommen?
Ich nahm mir ein Fotoalbum, das mich mit 20, 25 und 30 Jahren zeigte. Gut, das ist etwas unfair, mich mit damals zu vergleichen. Aber war das die gleiche Person? War ich das? Und was war in der Zwischenzeit geschehen, dass ich plötzlich so alt aussah? Das war der Stress, das waren die Herausforderungen, die ich zu bewältigen hatte.
»Du hast Dich zu wenig eingecremt«, fiel mir als ein anderer Grund ein.
Meine Frau war Creme-Weltmeisterin. Ohne eine Tube Gesichts- oder Handcreme verließ sie nie das Haus. Vielleicht sollte ich mich auch mal eincremen, dachte ich. Ich nahm ihre Creme zur Hand, machte einen Klacks auf meinen Zeigefinger und cremte meine Brust ein. Meine intensive Behaarung sorgte dafür, dass die Creme lokal auf einer Fläche von knapp zwei Quadratzentimetern auf meiner Brust haftete. Ein schmieriges, verklebtes Haarbüschel zeugte davon, wo die Creme sich ausgiebig mit meinen Haaren vereinigt hatte.
Okay, vielleicht cremst Du erst mal nur das Gesicht ein, machte ich einen zweiten Versuch. Als ich meinen Bart mit demselben Ergebnis verklebt hatte, spürte ich einen ersten Anflug von Verzweiflung. Wie bekomme ich diese blöde Creme nur unter die Haare, sodass sie auch tatsächlich die Haut erreicht? Rasieren? Bart abnehmen? Das kam nicht in Frage, schließlich trug ich den Bart schon seit dreißig Jahren, er war ein Teil von mir.
Dann erst mal nur die Stirn, um zu sehen, wie es sich anfühlt. Da bei den ersten beiden Cremeversuchen wenig auf der Haut angekommen war, nahm ich dieses Mal einen großen Klacks aus der Tube. Ich patschte ihn mir auf die Stirn und begann, das Ganze zu verreiben. Meine Stirn sah aus wie eine Toastscheibe mit Frischkäse. Mit zu viel Frischkäse, um genau zu sein. Wohin mit dem Rest? Ich erweiterte den Cremehorizont um die Nase. Doch auch wenn meine Nase zu den eher größeren Exemplaren gehörte: Trotz intensiven Einarbeitens blieb immer noch reichlich Creme über.
Was könnte ich noch eincremen? Wo hatte ich eigentlich keine Haare, die im Weg waren? Ich betrachtete mich intensiv im Spiegel. Mit beiden Händen voller Creme musterte ich mich und meinen Körper. War dieses Muttermal schon immer dort? Und diese Haare auf den Schultern? Gab es die schon immer? Wozu waren die eigentlich gut? Die Beine waren eigentlich ganz okay, muskulös, stramm. Nur diese Haare, extrem cremefeindlich.
Wie lange braucht so eine Creme eigentlich bis sie einzieht? Und wohin zieht sie eigentlich ein? Und ist es schlimm, wenn man sofort nachcremt? Verstopfen irgendwelche Poren? Ich beschloss, das sofort nachzuschauen. Als ich vor dem Laptop saß, fiel mir auf, dass bis auf meine Füße kein Körperteil in der Lage war, den Laptop anzuschalten, ohne ihn einzusauen. Die Hände waren nach wie vor voller Creme, die Nase glänzte wie eine Speckschwarte. Verzweiflung machte sich breit.
Ich stützte mein Gesicht in die Hände. Kurz danach kam meine Frau nach Hause.
»Was machst Du denn da?« fragte sie mich und schaute ungläubig.
»Ich hab mich eingecremt«, erwiderte ich kleinlaut.
»Bisschen viel genommen?« Ihr Schmunzeln ließ mich noch verzweifelter dreinschauen.
»Ja, ich bin halt nicht fürs Eincremen gemacht.«
»Ach Du«, meine Frau schaute mich mitleidvoll an. »Soll ich Dir was abnehmen?«
»Oh ja gern«, seufzte ich ergeben.
Sie verrieb die Creme, die auf meinem Gesicht immer noch zentimeterdick drauf saß. Anschließend nahm sie den Rest von meinen Händen und arbeitete es in ihr Gesicht und ihre Hände ein. Kaum Haare im Gesicht, nur die Augenbrauen, aber ganz viel davon auf dem Kopf, dachte ich bewundernd. Bei mir war das bis auf die Brauen genau umgekehrt.
»Und jetzt?« fragte ich, weitere Instruktionen abwartend.
»Also Du kannst jetzt mit den Händen den Rest in die Unterarme einreiben bis alles eingezogen ist. Oder … « Sie machte eine kunstvolle Pause.
»Oder was?« fragte ich erwartungsvoll.
»Man kann zu viel Creme auch einfach unter fließendem Wasser abwaschen. Das hättest Du auch gleich machen können.«
Frauen sind so furchtbar praktisch veranlagt. Ich hasse das. Aber ich liebe meine Frau, auch wenn sie mir überlegen ist. Zumindest was den Umgang mit Creme anbelangt.
Morgen besorge ich mir Männercreme und fange an zu üben, beschloss ich. Und heute, ca. 5 Jahre später, habe ich die Tube fast aufgebraucht. Männer und Creme passen einfach nicht zusammen.

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Das Böse kennt keine Grenzen

teilweise tödlich Band 4

Book Cover: Das Böse kennt keine Grenzen

Sie haben es wieder getan. Bereits zum vierten Mal erzählen Mitglieder der "AutorenGruppe Tödlich" (AGT) kurze, spannende Krimis. Sie werden in ausgesuchte Regionen entführt und erkennen: Das Böse lauert überall! Auf Burgen ebenso wie an Seen, im Wald oder am Rhein, ja selbst im Museum. Sie werden einen Botanischen Garten nie wieder unbefangen betreten können, und auch keine Altstadtvilla mehr betrachten, ohne an diese Geschichten zu denken. Natürlich enden auch die Erzählungen in Band 4 nur 'teilweise tödlich'.

Excerpt:

Die unbewohnte Stadtvilla

Ich hatte es mir angewöhnt, jeden Tag einen Spaziergang zu machen, denn Bewegung soll ja gesund sein, vor allem wenn man wie ich viel am Schreibtisch sitzt.

Wie so häufig führte mich mein Weg auch heute durch die ruhige Siedlung vorbei an kleinen Bungalows, die zumeist durch hohe Hecken vor neugierigen Blicken abgeschirmt wurden. Und da war sie wieder, diese heruntergekommene Stadtvilla, die schon bessere Tage gesehen hatte. An den Fenstern hingen keine Gardinen, an den Mauern rankte Efeu und sie machte auf mich einen unbewohnten Eindruck seit ich sie bei meinen Wanderungen bemerkt hatte.

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Der Wind war heute besonders kalt. Ich zog den Reißverschluss meiner Jacke noch etwas höher und ließ meinen Blick über die Villa schweifen. Etwas war anders heute. Plötzlich fiel es mir auf. Hinter einem der oberen Fenster brannte Licht. Mit klopfendem Herzen blieb ich stehen und spähte vorsichtig zum Haus. Der Vorplatz und die Auffahrt waren leer. Weder ein Auto, noch ein Fahrrad war zu erkennen. Kurze Zeit später erlosch das Licht. Ich setzte meinen Spaziergang fort, doch blieb ich nach ein paar Metern wieder stehen und wartete, ob jemand die Villa verlassen würde. Meine Neugier war geweckt. Es wurde dunkel, aber nichts passierte. Hatte ich mir das Licht eingebildet?  Nein, ich war mir sicher. Nachdenklich kam ich zuhause an und beschloss, Näheres über diese Villa herauszufinden. Als Autor war ich immer auf der Suche nach Inspirationen.

Ich startete meinen Laptop und rief Google auf, um nach dieser Villa im schönen Eimsbüttel zu suchen. Bei Google findet man Pizzaservice, Prominews, alle möglichen nützlichen und weniger nützliche Informationen, aber über dieses Haus war nichts zu finden. Enttäuscht fuhr ich meinen Rechner herunter, setzte mich auf meinen Lieblingssessel und griff nach einem Buch. Ich versuchte zu lesen, aber die Begebenheit mit der Villa und dem geheimnisvollen Licht ging mir nicht aus dem Kopf. Ich bin zwar kein Abenteurer, aber mein Interesse war geweckt und ich beschloss, der Sache auf den Grund zu gehen. Hätte ich es bloß gelassen.

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