Weihnachten

Heute gibt es ein paar Gedanken zum Thema „Weihnachten“, entnommen meinem Buch „Alterserscheinungen – Mein Reisetagebuch in den (Un-)Ruhestand“

Nicht nur das Altwerden schleicht sich an wie Weihnachten. Weihnachten selbst tut das auch. Und das fängt bereits Ende August oder Anfang September an, wenn die Schokoladen-Weihnachtsmänner und die Lebkuchenherzen in den Supermärkten vor sich hin schwitzen. Oder die Spekulatius-Kekse den angenehmen Geruch von Weihnachten in die spätsommerliche Atmosphäre verströmen.
Dann vernimmt man die leise Stimme: »Schon jetzt an Weihnachten denken«. Ach, eben hatte ich doch noch Sonnenmilch auf den Händen bzw. im Gesicht und bin im T-Shirt durch den sommerlichen Sturzregen gewandert. Ja, ist denn schon wieder Weihnachten?

In unserer reizüberfluteten Welt nimmt man diese Weihnachtsdrohung erst einmal nicht ernst und konzentriert sich auf Halloween und die Martinsgans.
Irgendwann kommt dann die alljährlich unvermeidliche Frage: »Was wünscht du dir zu Weihnachten?«

Gute Frage. Mir fällt es jedes Jahr schwerer, diese Frage zu beantworten. Meine 20 Kochbücher fühlen sich wohl in meinem Regal und sind sich selbst genug. Mein Bücherschrank weist schon seit einiger Zeit Kapazitätsprobleme auf. DVDs liegen im Sterben seit es Online-Streamings gibt und mein Laptop schon gar kein entsprechendes Laufwerk mehr hat. Exotische Wünsche wie Fechtanzüge, ein Ferrari oder ein Billardtisch verbieten sich aus unterschiedlichen Gründen. Was also kann man sich noch wünschen?

Ein Deal mit den Schenkern nach dem Motto »Wir schenken uns einfach mal nichts« funktioniert auch nicht. Denn zum einen kann man dem anderen nicht trauen, dass er Heiligabend nicht doch etwas aus dem Hut zaubert. Zum anderen gehört für die meisten das Schenken zu Weihnachten einfach dazu.

Die Recherche wie beim Geburtstag nach Geschenken für Männer wird wegen Einfallslosigkeit ebenfalls verworfen. Und es stellt sich das zweite Problem. Was verschenke ich selbst? Die Frage »Was wünscht du dir zu Weihnachten« finde ich ja selbst blöd. Ist der andere so ein flacher Charakter, dass mir für ihn nichts einfällt? Den Vorwurf habe ich bei der Frage schon mal an den Kopf geworfen bekommen.

Also quäle ich mich mit diesen zwei Problemen. Und parallel dazu schleicht sich Weihnachten auf leisen Sohlen an, zwischen Weihnachtsmännern, Zimtsternen und Pfefferkuchen.

Vier Mal ist Advent. Wie jeder weiß, heißt Advent Ankunft. Was nicht ankommt, sind Geschenkeideen. Ich schwitze. Vielleicht wäre ein Deodorant ein geeignetes Geschenk. Zu billig! Oder ein großes Handtuch, um den Schweiß abzuwischen. Auch nicht.

Na gut, ich habe ja noch einige wenige Tage Zeit, mir etwas zu überlegen. Wenn ich erst mal in Rente bin, werde ich eine große Geschenkeliste erstellen. Die ziehe ich dann zu Rate. Wofür so ein Rentnerdasein doch alles gut ist. Da fällt mir ein: Als Rentner ist man ja sehr beschäftigt. Vielleicht wäre da ein Terminkalender ein geeignetes Geschenk. Mit Großdruck! Cool, das ist es!

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